Sie haben dich eingesperrt in einen lächerlichen Nachbau deiner Heimat. Zusammen mit anderen deiner Art, was für dich als Einzelgänger den Stress nur noch erhöht. Ich sehe dich!

Ich sehe dich!

Gefesselt und schutzlos wirst du dort zur Schau gestellt. Umgeben von den auf Eis gelegten Leichenteilen anderer Meeresbewohner. Ich sehe dich!

Ich stehe an deiner Seite und schaue dich an. Mein Herz wird schwer und ich frage mich, ob die vorbei eilenden Menschen dich überhaupt bemerken. Sie laufen durch die Gänge und sie nehmen dich nicht einmal wahr. Ich sehe dich!

Wie lange du schon so leben musst, weiß ich nicht. Wie viele Tage noch folgen werden, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß auch ehrlich nicht, was ich mir für dich lieber wünsche – ein paar Tage mehr ohne Beachtung oder ein möglichst baldiges Ende deiner traurigen Gefangenschaft.

Das Leben, das du führen musst, ist kein Leben. Und der Tod, der dich erwartet, wird die Hölle auf Erden sein.

Und so stehe ich zwischen den Regalen eines französischen Supermarktes, mit hilflosem Blick auf dich und deine Mitgefangenen, und meine Augen füllen sich mit Tränen.

Ich sehe dich. Du zählst. Wir werden für jeden einzelnen von euch kämpfen. Es tut mir so leid!