Den heutigen Blogbeitrag widme ich einem Mann, den ich eigentlich gar nicht wirklich kannte – meinem Opa Manfred: Manni.
Ich weiß, du warst einer der wichtigsten Architekten der Berliner DDR-Geschichte. Du warst ein Künstler durch und durch. Aber über dich persönlich weiß ich fast nichts.
Ich erinnere mich wage an ein paar schöne Erinnerung aus meiner Kindheit und an ein paar mehr Enttäuschungen.
Wir haben uns ziemlich früh sehr weit voneinander entfernt und beinahe ist es, als waren wir nur entfernte Bekannte. Ich habe all die letzten Jahre nie den Kontakt gesucht, wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn eher gemieden. Du wusstest fast nichts über mich und das was du wusstest, wusstest du nicht von mir.
Ich habe dir damals nicht einmal von meiner Schwangerschaft erzählt und später auch nicht von der Geburt unserer Maus. Und doch hast du kurz darauf bei mir angerufen, weil du ihr unbedingt ein ganz wichtiges Geschenk geben wolltest. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, nichts zu erwarten und so nahm ich die Einladung zu dir nur widerwillig an.
Doch dieses eine Mal hast du mich mehr als überrascht und mein Herz ehrlich berührt. Du hast gesagt, jedes kleine Kind braucht diesen einen besten Freund, der für immer an seiner Seite bleibt…
Das war der Tag, an dem Manni in ihr Leben trat und ihr Herz im Sturm eroberte. Und auch bei mir ist an diesem Tag etwas passiert. Denn egal, wie komisch und fremd unser Verhältnis bis zuletzt war, mit Manni hast du auch zwischen uns beide wieder eine zarte Verbindung geknüpft, mit der ich dich doch für immer liebevoll in Erinnerung behalten werde. Und so merke ich erst durch die Tränen auf meinen Wangen, dass du mir tief drinnen scheinbar doch irgendwie etwas bedeutet hast.
Mach’s gut, Opa. Komm gut rüber.