Wie ihr wisst, leben wir vegan. Manchmal wurden wir gefragt, ob wir unsere Tochter auch vegan aufwachsen lassen – „Ja! Natürlich. Sie ist eine Native Vegan.“ – und wie wir es rechtfertigen, das für sie zu entscheiden. Lasst mich erklären…
Der Veganismus ist keine Diät. Beim Veganismus geht es in erster Linie nicht um Essen oder Kleidung…
Vielmehr geht es beim Veganismus um Gerechtigkeit und die Erkenntnis, dass jedes Lebewesen (unabhängig von der Art) das Recht haben sollte, um seiner selbst Willen zu leben.
Es geht um die Erkenntnis, dass kein Lebewesen versklavt, gefoltert und getötet werden will.
Es geht um die Erkenntnis, dass für jedes Lebewesen das eigene Leben kostbar ist. Kein Mensch sollte jemals das Recht haben zu entscheiden, ob ein Leben mehr oder weniger wertvoll ist als ein anderes.
Deshalb leben wir vegan. Und deshalb lassen wir auch unsere Tochter vegan aufwachsen. Deshalb würden wir ihr nicht erlauben, tierische Produkte zu „probieren“ (solange wir Entscheidungen für sie treffen – wie es übrigens alle Eltern für ihre Kinder tun). Ich weiß, dass das für einige von euch extrem klingen könnte. Für uns ist es nur logisch: Wir würden ihr auch nicht erlauben, einen Hund/Katze zu treten, „nur um zu erfahren, wie sich das anfühlt“ – Ich bin sicher, ihr würdet dies auch nicht erlauben.
Aber wisst ihr was? Wir mussten ihr nicht einmal etwas verbieten! Denn für sie ist Veganerin zu sein das „Normale“. Wir sprechen einfach immer offen und ehrlich mit ihr (immer angepasst an ihr jeweiliges Alter) seit sie uns im Alter von 2,5 Jahren zum ersten Mal danach gefragt hat. Seitdem hat sie selbst entschieden.
Jetzt ist sie fast 5 Jahre alt und reagiert einfach nur sauer, angewidert und traurig, wenn wir die Regale voller toter Tiere im Supermarkt passieren.
Seit einigen Wochen berichtet sie, dass es für sie schwer wird, im Kindergarten zu essen, während die anderen Kinder und die Erzieher tote Tiere essen. Ich habe ihr nie von meinem Liberation Pledge erzählt, weil ich es ihr nicht erschweren wollte. Aber das hier hat nichts mit mir zu tun. Das ist sie, die als Veganerin in einer nicht-veganen Welt aufwächst. Und wir sind unglaublich stolz und traurig zugleich, weil wir uns nicht einmal vorstellen können, wie es sich für sie als „native vegan“ anfühlen muss. Aber wir wissen, dass ihr reines Herz sie durch alle Stürme führen wird. Und wir werden immer ihr sicherer Zufluchtsort sein, bei dem sie darauf vertrauen kann, dass sie jede Unterstützung erhält, die sie jemals brauchen wird.